Ausflug Red Star Line
Ausflug mit klarer zweisprachiger Botschaft
Im Rahmen eines Mehrsprachigkeitsprojektes besuchten am letzten Donnerstag und Freitag Schülerinnen und Schüler des 4. und 5. Jahres fächerübergreifend (Niederländisch und Geschichte) das Red Star Line Museum in Antwerpen und das Musical „Red Star Line“ in Puurs. Die Reederei Red Star Line wurde 1872 gegründet, um Waren von Amerika nach Europa zu transportieren. Auf dem Höhepunkt ihrer Geschichte legten am Rijnkaai in Antwerpen wöchentlich zwei Passagierschiffe ab und brachten zahlreiche Europäer nach Nordamerika, die dort auf ein besseres Leben hofften. In den 1920er Jahren wurden in den USA jedoch Gesetze erlassen, die die Einwanderung drastisch einschränkten. 1934 musste die Reederei Konkurs anmelden. Das Museum befindet sich in den ehemaligen Abfertigungshallen für die Dritte-Klasse-Passagiere. Diese Hallen waren für rund zwei Millionen Europäer die letzte Station auf dem europäischen Festland, wenn sie die medizinische Kontrolle bestanden.
Nachmittags besuchten wir dann das Musical „Red Star Line“, das aufwändig mit modernster Technik im Pop Up Theater Studio 100 in Puurs inszeniert wird. So bewegen sich die Tribünen und der Zuschauer bewegt sich sozusagen in der Geschichte mit. Das Publikum wurde in die Welt von Jan und Marie entführt. Sie sind ein glückliches Paar, doch das Leben der Landwirte in Flandern ist schwierig. Als Jan die Chance erhält als Ingenieur nach Amerika zu gehen, nimmt er das Angebot an und Marie soll ihm später folgen. Das Bühnenbild nahm uns abwechselnd vom tristen Flandern ins bunte New York mit. Durch Intrigen und Manipulation wird die Zusammenführung der Liebenden erschwert. Das Musical schildert auch, mit welchen Schwierigkeiten die Auswanderer damals zu kämpfen hatten. Nicht allen gelang die Überfahrt oder der Neubeginn in Amerika.
Es war insgesamt sehr beeindruckend und gelungen und verdeutlichte, dass Migration ein uraltes Thema ist, welches aktueller denn je bleibt. Unser Dank geht an die Taalunie, die diese Studienfahrt kofinanziert und somit ermöglicht hat.
