Gedenkfeier anlässlich des Jahrestags zum Ende des 2. Weltkriegs

Das Unrecht des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges darf sich niemals wiederholen
Am 8. Mai 1945 schwiegen in Europa die Waffen. Der Krieg hatte zahlreiche Opfer gefordert und Leid gebracht. In Erinnerung an die Opfer des belgischen Widerstands gab es in Lüttich am Jahrestag des Kriegsendes eine offizielle Feier. Die Veranstaltung wurde durch die Stadt Lüttich, die „Association Royale du Monument National à la Résistance“ und das „Commandement militaire de la Province de Liège“ organisiert. Die SchülerInnen der Klasse 52 repräsentierten unsere Schule bei dieser bewegenden Gedenkfeier und waren mit ihrer Rede Teil dieser Veranstaltung.
Ein Rundgang zum Thema „Erinnerungsorte“ führte die SchülerInnen zu den verschiedenen Denkmälern und Erinnerungstafeln in Lüttich, die für die Opfer der beiden Weltkriege aufgestellt wurden. Dabei ging es um zahlreiche Fragen: Wie erinnert man sich heute an den Krieg? Welche Bedeutung haben diese Orte heute für die Bevölkerung? Wie soll man heute der Opfern der Kriege gedenken?
Bei der eigentlichen Zeremonie waren neben dem Vertreter des Königs, dem Bürgermeister und dem Provinzgouverneur zahlreiche BotschafterInnen oder deren RepräsentantInnen vertreten. Auch Abgeordnete des Föderalen Parlaments und der Regierungen der Teilstaaten waren vertreten.
Die Reden des Bürgermeisters und des Präsidenten der Vereinigung des Widerstandsdenkmals betonten in ihren Beiträgen die Bedeutung der Erinnerungskultur und der Demokratie im vereinigten Europa als Garantie für den Frieden.
Unsere SchülerInnen präsentierten kurze Beiträge, in denen sie an die Zeit des Krieges, die deutschen Besatzung in Belgien und den Widerstand in den jeweiligen Regionen in Belgien und in Deutschland erinnerten.
Widerstand leisten erfordert viel Mut, wie dies die Geschwister Sophie und Hans Scholl zeigten, indem sie Flugblätter mit regimekritischen Botschaften verteilten. Viele Widerstandskämpfer wurden im Kampf gegen das nationalsozialistische Regime verfolgt, in Konzentrationslagern gefoltert und ermordet. Sie wurden verurteilt und hingerichtet. Sie starben für ihr Engagement. Ein Beispiel in Ostbelgien war Willy Huppermans aus Kelmis, der sich der Einberufung der deutschen Wehrmacht entzog und ins besetze Belgien ging und sich dort dem Widerstand der Armée Secrète anschloss. Und auch heute gibt es Widerstand, wie das Beispiel unserer SchülerInnen Lisa und Oleh aus der Ukraine zeigt. Als russischsprachige Bürger aus dem Osten des Landes sprechen sie seit dem Einmarsch nur noch Ukrainisch, das sie teilweise selbst noch lernen. Das ist ihr „kleiner Widerstand“.
Anschließend gab es noch einen Empfang, bei dem die Teilnehmer sich austauschen konnten. Unsere SchülerInnen wurden von Verantwortlichen der Organisation und zahlreichen Vertretern der Botschaften zu ihrem Beitrag beglückwünscht.
Diese Gedenkfeier zeigt uns deutlich, dass es gerade für uns wichtig ist, diese Entwicklungen der Kriegsjahre zu rezipieren und einzuordnen, um künftige Katastrophen zu verhindern. Die Erinnerungskultur leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung eines demokratischen Bewusstseins.

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