Unsere Geschichte
Die Pater-Damian-Sekundarschule – im Volksmund PDS genannt – entstand im Jahr 1995 aus der Fusion der Eupener Traditionsschulen „Collège Patronné“, welche am Kaperberg angesiedelt war, und dem „Heidberg Institut“ (eigentlich „Institut Maria Verkündigung“), das seinen Sitz am gegenüberliegenden Heidberg hatte. Mit der Fusion endete die Zeit der Geschlechtertrennung an Eupens freien Schulen in christlicher Trägerschaft.
Erster Direktor der fusionierten Schule am Kaperberg war Roger Wintgens, dem Karl-Heinz Pluymen als stellvertretender Direktor zur Seite stand.
Unter Roger Wintgens wurde die Schule weitläufig ausgebaut: eine Sporthalle mit sechs Umkleideräumen, die Platz für drei parallel stattfindende Sportgruppen bot, vier Naturwissenschaftsräume auf dem neuesten Stand der Technik und 15 zusätzliche Klassenräume konnten für die rasch wachsende PDS im Jahre 1998 in Betrieb genommen werden.
Im Jahr 1998 wurde auch ein erstes Schulprojekt verabschiedet, das in einer Vielzahl von Arbeitssitzungen von alten und jungen Kollegen geschaffen und vom gesamten Kollegium, aber auch vom Elternrat und Schülerrat verabschiedet wurde.
Nach Roger Wintgens tragischem Tod im Jahr 2000 übernahm Karl-Heinz Pluymen die Leitung der Schule, wobei ihm Brigitte Piel als stellvertretende Direktorin zur Seite stand. Der Erfolg der Schule führte zu zusätzlichen Erweiterungen. So wurde bereits drei Jahre später der freiliegende Geländeteil zwischen dem 1936 errichteten L-förmigen Gebäudeteil und dem 1984 in Betrieb genommenen Neubau durch einen Zwischenbau geschlossen. Er umfasst vier zusätzliche Klassen sowie mehrere Lehrerzimmer.
Im Jahre 2008 war die Pater-Damian-Schule auf über 1200 Schüler angewachsen, das Kollegium umfasste über 130 Personen und die Leitung der Schule wurde zusehends schwieriger. In diese Zeit fiel dann die Erprobung eines Pilotprojektes, das die Einführung von Middle-Management-Strukturen in den Sekundarschulen der deutschsprachigen Gemeinschaft zum Ziel hatte. AB diesem Zeitpunkt unterstützten drei Koordinatoren – halbtags – die Direktion im Bereich der Schulentwicklung.
Im Jahr 2012 wurde das Schulprojekt um ein Leitbild ergänzt, welches die Ziele der Schule in wenigen Sätzen zusammenfasst und konkrete Anhaltspunkte für ihre Umsetzung bietet.
2012 wurde Brigitte Piel als beigeordnete Schulleiterin in den Ruhestand verabschiedet und durch Monika Mertens ersetzt.
Im gleichen Jahr startete die bis heute letzte infrastrukturelle Erweiterungsphase der Schule: Ein neues Schulrestaurant, ein neuer Festsaal mit gut 700 Sitzplätzen sowie ein weiterer kleiner Sportsaal wurden errichtet. Der Neubau konnte im Jahre 2014 in Betrieb genommen werden. Im September 2015 wurde die neue Schulmediothek in der ehemaligen Aula in Betrieb genommen.
Von 2016 bis 2020 leitete Elmar Schlabertz die Schule. Während dieser Zeit wurde der Bereich „Digitalisierung“ in den Vordergrund gerückt. Hierzu zählt die digitale Plattform „Smartschool“, die Anschaffung von Chromebooks und die Einsetzung des „Digital Teams“.
Seit September 2020 ist Marie Kever die neue Schulleiterin der PDS. Dieses Ereignis markierte den Einstieg in einen Schulentwicklungsprozess, der auf fünf Jahre angelegt ist und vier Bereiche umfasst: Kommunikation, Leitbild, Schülerzentrierter Unterricht und Medien. Hier arbeiten Personalmitglieder in Projektgruppen an der Weiterentwicklung der Schule. Seit dem Schuljahr 2022-2023 arbeitet die Schule mit der neuen digitalen Schulplattform „Skolengo“.
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Der Altbau am Kaperberg - vom Tuchmacherhaus zum Realgymnasium
Nach dem Abbruch alter Häuser ließ der Tuchfabrikant Martin Rehrmann 1724 den schönen Ziegelbau mit blausteingerahmten Torbogen und Fenstern auf dem Kaperberg 2-4 errichten.
Nach seinem Tod, erhielten die beiden Töchter die linke Hälfte des Hauses und sein Sohn erbte die rechte Hälfte.
Die späteren Erben verkauften 1862 zuerst die linke Seite und später dann auch den rechten Teil an die Stadt Eupen, die dort ein Gymnasium unterbrachte. Es handelte sich hierbei um eine höhere Bürgerschule. Zwei Jahre später erleichterte eine Vorbereitungsklasse den Eintritt in die höheren Klassen.
Ab 1886 durften auch moderne Sprachen unterrichtet werden, so wurde die Schule ein Realgymnasium.
Um 1909 wurden die von außerhalb kommenden Knaben in der Woche in einem städtischen Knabenpensionat untergebracht.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges (1914-1918) begannen für die Schule schwierige Zeiten:
Soldaten wurden einquartiert, der Direktor und einige Lehrer wurden einberufen, die Schülerzahlen gingen dramatisch zurück und es wurden sogenannte Notreifeprüfungen abgehalten.
Mit dem Versailler Vertrag 1920 gingen die ehemals deutschen Kantone Eupen-Malmédy-St.Vith dann an Belgien über. Auch die Geschichte der Schule am Kaperberg trägt von nun an eine belgische Prägung.
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Die Schule am Heidberg - wie die Anfrage zum Bau eines Klosters zum Bau einer Schule führte
Angefangen hat die Geschichte der Schule am Heidberg mit der Anfrage des Lütticher Bürgermeisters Theodor de Goer de Herve an König Karl II. von Spanien, für die Schwestern des Rekollektinnenordens ein Kloster in Eupen zu gründen. Der König genehmigte 1698 den Bau eines Klosters; er stellte jedoch zur Bedingung, dass dort eine öffentliche Schule für Mädchen eingerichtet werde.
Noch im selben Jahr kamen die Schwestern nach Eupen und ließen sich zuerst in der Unterstadt und dann in Nispert nieder. 1700 kauften sie eine Wiese, die auf dem Heidberg gelegen war, um dort ein Kloster und eine Kirche zu bauen. Die Gebäude konnten nur nach und nach errichtet werden, da die Schwestern sehr arm waren. Manchmal mussten sie sogar silberne Kirchengeräte verpfänden, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Anfangs unterrichteten die Schwestern nur Töchter aus wohlhabenden Familien in den wichtigsten Fächern, so Lesen, Schreiben, Rechnen und Nähen.
In der Mainacht des Jahres 1740 überfielen die „Bockreiter“ (Räuberbande) das Kloster des Heidbergs. Sie drangen in die Kapelle ein, wo die Nonnen eine Messe feierten.Die Räuber schlossen die Schwestern sofort in ein Zimmer ein. Einer Schwester gelang jedoch die Flucht. Da die Räuber die Glockenstränge abgeschnitten hatten, kletterte sie mit einem Hammer bewaffnet auf den Glockenturm und schlug damit gegen die Glocke. Das alarmierte die Nachbarn, die die „Bockreiter“ in die Flucht schlugen. Dabei ließen sie das Diebesgut (Kelche, Gewänder…) zurück. Zwei Weber waren auf einen Wächter der Bockreiter gestoßen. Nachdem der Räuber sie am Weitergehen hatte hindern wollten, hatten die Weber den Wächter überwältigt. Dieser hatte daraufhin einen Schuss abgefeuert und war geflohen. Die Weber verfolgten den Dieb, fanden jedoch nur noch seine Mütze. Anhand dieser Mütze wurde der Dieb später dennoch ermittelt und bestraft.
Da die Schwestern des Rekollektinnenordens noch immer sehr arm waren, wäre das Kloster im Jahre 1774 beinahe aufgelöst worden. Der Vorschlag, die 14 Schwestern in anderen Klöstern unterzubringen und das Gebäude in ein Zuchthaus umzuwandeln, wurde aber nicht ausgeführt.
1854 war dann die Grundsteinlegung für die Herz-Jesu-Kirche, nachdem man sich bis dahin nur mit der eigenen Notkapelle beholfen hatte.
1913 begannen die Schwestern mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes.
Im Dezember 1937 wurde der neuerbaute große Kindergarten feierlich eingeweiht.
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Die Schule am Kaperberg - von 1920 bis zum Zweiten Weltkrieg
Der Staatswechsel von Eupen – Malmedy – Sankt Vith an Belgien brachte auch eine Umwandlung vom Eupener Realgymnasium zum Collège Patronné.
Die neuen Schirmherrn waren nun sowohl das Bistum Lüttich als auch die Stadt Eupen, die sich verpflichtete, einen jährlichen Zuschuss und alle Reparaturkosten zu übernehmen. Aus den 40 Schülern von 1921 wurden schnell 249 im Jahre 1925. Die Eltern unterstützten die Schule und so wurden veraltete Räume wieder restauriert und durch die Stadtverwaltung mit elektrischem Licht versorgt. Der nun christliche Charakter wurde durch die Einweihung einer Kapelle unterstrichen.
Schon 1926 schlug Direktor Cordonnier das Projekt eines Neubaus vor, erst 1934 wurden die Pläne von der Regierung gutgeheißen. Nach Abbruch der alten, unmodernen Klassenräume wurde der Neubau errichtet. Während der Bauarbeiten fand der Vorschulunterricht in der Webschule am Fuße des Heidbergs statt, die Oberstufe ging zur Gendarmeriekaserne.
Am 8. Dezember 1939 wurden dann 25 Klassenräume und die Aula eingeweiht.
Während des Zweiten Weltkrieges (1940-1945) blieb nur die Oberschule am Kaperberg bestehen. Die übrigen Räume dienten als Lazarett für amerikanische Truppen.
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Die Schule am Kaperberg - vom Zweiten Weltkrieg bis zur Schulfusion
Schon im April 1945 nahmen 170 Schüler wieder am Unterricht teil.
1953 wurde die gesamte Vorschule wieder eingeführt; neue, moderne Lehrmittel und sechs „Kellerklassen“ kamen hinzu.
Fünf Jahre später zog sich die Stadt aus dem Vertrag über die gemeinsame Trägerschaft zurück. Das bedeutete 1,2 Mio. Franken (= 30 000 €) Zuschuss weniger pro Jahr.
Trotz finanzieller Not wurde unter Direktor Müllender das gesamte Schulmaterial erneuert. Durch Ankauf des angrenzenden Hauses Kaperberg 6 wurde ein größeres Internat eingerichtet, eine Handelsabteilung kam hinzu.
In den 1970er Jahren platzte die Schule am Kaperberg aus allen Nähten, sodass die Oberstufe der Sekundarschule zum Kloster am Eupener Garnstock zog.
Als Direktor Müllender die Schule verließ, wurde er durch Alfred Minke ersetzt, auf den August Deneffe folgte.
1986 wurde am Kaperberg dann eine neue Grundschule errichtet und die Garnstock-Ära ging zu Ende. Im Altbau des Kaperbergs, dem ehemaligen Tuchmacherhaus befand sich nun die katholische Hochschule, die die Ausbildung von Grundschullehrern gewährleistete. Das L-förmige Gebäude aus dem Jahre 1939 beheimatete die Sekundarschule und dahinter befand sich die neue Grundschule.
Sinkende Schülerzahlen an Collège Patronné und Heidberg führten Beginn der 90er Jahre dazu, dass die Trennung von Jungen und Mädchen, wie sie seit den Schulgründungen praktiziert wurde, in Frage gestellt wurde, zumal zahlreiche Lehrpersonen an beiden Bergen – Heidberg und Kaperberg – beschäftigt waren. Inzwischen hatte Karl-Heinz Pluymen die Leitung des Collège Patronné übernommen
1995 erfolgte dann die Fusion von Collège Patronné und Institut Maria Verkündigung, mit Roger Wintgens als neuem Direktor und Karl-Heinz Pluymen als beigeordnetem Direktor.
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Der Heidberg - vom Zweiten Weltkrieg bis zur Schulfusion
Von 1963 bis 1964 ließ die Stadt Eupen ein zusätzliches Schulgebäude errichten, da die restlichen Bauten nicht mehr ausreichten, um die ständig anwachsende Schülermenge unterzubringen.
Von 1964 bis 1972 leiteten die Annuntiaten-Schwestern aus Herverlée (Löwen) die Schule.
1968 wurde der große Turnsaal gebaut, da die bisher benutzte kleine Turnhalle nicht mehr den sportlichen Anforderungen entsprach.
Im November 1984 verwüstete ein Sturm das Gebäude des Kindergartens.
Am 19. Oktober 1986 wurde der Grundstein des neuen Kindergartens gelegt. Doch erst im Januar 1988 konnten die Kindergärtnerinnen in das neue Gebäude einziehen.
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Der Heidberg - von der Fusion bis zum heutigen Tag
Ab dem Jahr 1995 begann die Zusammenführung der „Jungenschule“ des Collèges Patronné mit der „Mädchenschule“ des Heidberg-Instituts. So entstand u.a. eine neue Primarschule, die aus der Fusion der Primarabteilung des Heidberg-Instituts und der Primarabteilung des Collège Patronné (Primarübungsschule der katholischen Normalschule) entstand. Diese neue Primarschule wurde in den Gebäuden des ehemaligen Heidberg-Instituts angesiedelt, wo der Kindergarten schon ansässig war.
Um die Inklusion von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf konkret werden zu lassen, fand die 1964 gegründete katholische Sonderschule – die heutige Förderschule – auch ihren Platz im selben Gebäude.
Auch die Katholische Normalschule, an der Primarschullehrer in einem zweijährigen bzw. dreijährigen Studium ausgebildet wwurden, fand unter dem neuen Namen Pädagogische Hochschule Pater Damian für kurze Zeit am Heidberg eine neue Bleibe, bevor sie im September 2005 mit der Pädagogischen Hochschule der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Krankenpflegeschule zur Autonomen Hochschule in der DG (AHS) fusionierte und den Campus verließ.
Am Samstag, dem 3. Juli 2010, brannte die Heidberg-Kapelle nach einem Blitzeinschlag bis auf die Grundmauern nieder. Ein Übergreifen der Flammen auf das Schulgebäude und das Haupthaus konnte gerade noch verhindert werden.
Das abgebrannte Gebäude wurde von der deutschsprachigen Gemeinschaft aufgekauft und aufwendig restauriert und dient heute als Schulung- und Tagungszentrum Kloster Heidberg.
Heute beheimatet der Standort Heidberg immer noch die Pater-Damian-Grundschule und die Pater-Damian-Förderschule.